Erfahre mehr über mein Buch:
Autor: | David A. Lindsam |
Titel: | „Dar-Rashûk – Die Macht der Vergangenheit“ |
Genre: | Urban Fantasy |
Zielgruppe: | Crossover/ All Age (ab 14 Jahre) |
Umfang: | 740 Seiten |
Veröffentlichung: | 10.2022 |
Diese Geschichte ist so wahr, wie unsere Ängste real sind. Jeder muss sich ihnen stellen. Denn die grausamste aller Wesenheiten ist aus dem Schatten getreten und bedroht die Menschheit.
Mitten in seiner Psychologievorlesung wird Thomas von einem Rykaner überrascht und ahnt nicht, wie weit deren Macht bereits reicht. Erst als seine Tochter Avyna ihn vor dem sicheren Tod bewahrt und dunkle Familiengeheimnisse lüftet, nimmt der ehemalige Dar-Rashûk gemeinsam mit ihr den Kampf gegen die alten Feinde auf
Doch die Rykaner wissen den Regierungsapparat hinter sich und auch der Hohe Rat der Wesenheiten steht unter ihrem Einfluss. Ungehindert bereiten sie ein großes Ritual vor, für das sie die Verzweiflung und das Blut unzähliger Menschen benötigen.
Jeder, der sich mit Thomas gegen sie stellt, scheint zu scheitern, wäre da nicht der kleine Schabernack eines toten Fauns und eine Hoffnung, die auch die größte Angst überwindet.
Eine Welt, die anders ist, als wir glauben …
Mächtige Wesenheiten, von denen nicht einmal die ältesten Mythen der Menschheit zu berichten wissen, leben im Verborgenen, aber mitten unter uns. Als dereinst Verbannte suchen sie seit Urzeiten den „Weg zurück“, das Chat’la, doch die Tilgung ihrer einstigen Schuld scheint mit dem Wohlergehen der Menschen verknüpft zu sein. Als Wesenheit wurden die Menschen im Hohen Rat zwar unter vermeintlich Gleichen aufgenommen, jedoch von vielen mehr geduldet und um ihrer Schwächen willen verachtet.
Die Rykaner, deren Führer in der Vergangenheit weder Skrupel noch Erbarmen kannten und sich grausam an den Menschen vergingen, haben sich durch ihre Blutmagie Fähigkeiten angeeignet, die sie anderen weit überlegen macht. Als sie den letzten Faun töten, gebieten sie über das Chav-dour. Mithilfe dieser Kraft wollen sie das Chat’la für sich alleine öffnen und beschwören mit einem alten Ritus rücksichtslos eine Katastrophe herauf.
Eine Familiengeschichte, die sich zu einem Thriller entwickelt …
Thomas hat als Alleinerziehender die üblichen Probleme mit seinen beiden Kindern: ein schlechtes Gewissen wegen mangelnder Zeit und ewige Auseinandersetzungen mit seiner eigenwilligen 15-Jährigen. Das Leben könnte so normal sein …
Als ein Rykaner in seiner Psychologievorlesung erscheint, ist Thomas gewarnt. Doch die Ereignisse überschlagen sich bereits. Seine Familie wird zum Ziel einer von langer Hand vorbereiteten Racheaktion. Larin und Avyna können sich überraschend gegen die Angriffe wehren, wogegen Thomas selbst nur durch die Hilfe seiner Tochter überlebt. Das Geheimnis um ihre verstorbene Mutter wird auf diese Weise offensichtlich und sorgt für weitere Auseinandersetzungen.
Die Geschwister geraten in einen inneren Konflikt, weil sie sich von beiden Welten angezogen fühlen und nach den Ereignissen sogar von Thomas‘ einstigen Feinden umworben werden. Bei ihren Nachforschungen geraten sie gemeinsam mit ihren Freunden immer tiefer in die Machenschaften dieser Wesenheit. Aber sie ahnen nicht einmal im Entferntesten, was diese planen, bis es fast zu spät ist. Dann bricht unvermittelt die andere Seite in Avyna durch und sie kämpft mit der Kraft einer Rykanerin um das Leben unzähliger Menschen …
Eine Macht, die Einfluss auf unser Leben nimmt …
Als der Staatssekretär des Inneren und einige andere Politiker nach einer Museumseröffnung verschwinden und wenig später ohne Erinnerung an dieses Ereignis wieder auftauchen, ist die Ministerialbeamtin Sophie alarmiert. Aber es ist schwer zu glauben, dass der Kurator Fahed mit seiner suggestiven Art hinter allem steckt. Gemeinsam mit einem sympathischen, aber dubiosen Pater und einem Kommisar, der einer Gruppe der „Veränderten“ angehört, enthüllt sie, wie weit die Einflusssphäre des selbsternannten Wohltäters bereits reicht und stößt unter dem Städtischen Museum auf ein beängstigendes Artefakt. Aber sie begreift zu spät, dass die Waffen der Polizei bei diesem Gegner nichts ausrichten können …
Eine Realität, die magisch durchbrochen wird …
Das Städtische Museum öffnet komplett renoviert und mit einer neuen Ausstellung seine Tore, allerdings wirkt das Motto, unter dem es sich präsentiert, recht postmodern: „blutrot“. Avyna und ihre Freundin Evelyn staunen bei ihrem Besuch über die Vielfältigkeit der Werke: alte niederländische Meister, moderne Klassiker und Performance-Kunst. Aber es beschleicht sie auch ein Unbehagen: Ein uraltes Dokument , das in der Sprache der Rykaner verfasst ist, beschreibt die „Kräfte des Blutes“. Als dann eine Video-Installation außer Kontrolle gerät, beginnen sich die Ebenen unheimlich zu vermischen und ein Halbwesen steigt aus der Tiefe hervor …
Und eine Brücke, die zu den Urängsten unseres Daseins führt …
„Deshalb (…) sind Wesen wie die Vampire, denen wir völlig ausgeliefert sind, für uns mehr als beängstigend. Und wir setzen uns damit auseinander, weil wir gar nicht anders können, als uns dieser Urangst zu stellen. Wir wollen sie besiegen, loswerden, töten, in tiefe Gräber versenken… oder verharmlosen, umdeuten und glorifizieren … aber auf keinen Fall darf der Dämon des Kontrollverlustes von uns Besitz ergreifen … Und trotzdem beschwören wir ihn in all diesen Geschichten herauf …“, analysiert Thomas für seine Studierenden.
Dann exisitiert auch dieses Buch nur, weil wir damit unseren Ängsten auf Augenhöhe begegnen können? – Nein.
„Sie denken immer noch, dass alles nur eine wohlfeile Geschichte wäre?“, fragt der Autor im Epilog: „Was, wenn ich Ihnen sage, dass ich selbst nicht ganz unbeteiligt war an den Ereignissen, die ich Ihnen geschildert habe? (…) Ich versichere Ihnen: Nichts ist, wie es erscheint.“
Nein – Dar-Rashuk ist kein Vampirroman! In keinem der üblichen Sinne, weder in der Form noch in Bezug auf den Inhalt.
Aber Vampirfreunde müssen sich jetzt nicht enttäuscht abwenden.
Dafür gibt es zwei gute Gründe:
1. Die Geschichten um Graf Dracula tauchen immer wieder als Thema auf, z.B. in den Vorlesungen des exzentrischen Psychologieprofessors. Selbst ein Verwandter von Vlad Dracul gibt sich zu erkennen und weiß einige historische Details über seinen Urahnen zu berichten, der sich zwar schuldig gemacht hat, aber natürlich niemals ein Vampir war …
2. Die Rykaner, deren Machenschaften die Welt in Gefahr bringen, sind eine Wesenheit, die in der Vergangenheit immer wieder zu Übergriffen neigte und sich am Blut der Menschen vergriff. Das ShanBat’shereen, ihr heiliges Buch, beschreibt nichts anderes als grausam ausgeklügelte Rituale, wie Menschen in Verzweiflung getrieben werden. Erst dann scheint das Blut für sie einen Zweck zu erfüllen. Aber welchen?
Thomas… ist mit Leidenschaft Professor. Aufgrund seiner bewegten Vergangenheit kann er den Studierenden mehr über die Urängste und Abgründe der Menschen beibringen als jeder andere. Doch nur seinen beiden Kindern erzählt der Fünfzigjährige von den alten Zeiten, in denen er als Dar-Rashûk im Auftrag des Hohen Rates handelte. Und selbst vor ihnen verbirgt er einen Teil der Wahrheit.
Erst die unverhohlene Drohung eines Rykaners weckt wieder seine Instinkte als Kämpfer, aber er ist seinen Feinden bei einem Kräftemessen nicht mehr ebenbürtig und wird fast getötet. Er besinnt sich auf seine jetzigen Stärken und kommt letztlich durch ein altes Buch und eine Reise nach Neapel hinter das Geheimnis, das die Rykaner antreibt. Den direkten Kampf aber mit einem Lupator und anderen Gefahren muss er schweren Herzens seiner Tochter überlassen.
Avyna … ist fünfzehn, voller Tatendrang und genervt von den ewigen Geschichten ihres Vaters, die immer mehr verschweigen als sie offenbaren.
Sie spürt als erste die Veränderung und erlebt in ihren Träumen fremde Dinge, die ihr nahe gehen. Dann wird sie bei einer Tanzprobe auf den Weg der Schatten geführt und begreift, dass diese dunkle Welt ein Teil von ihr ist, weil es die Heimat ihrer Mutter war. Avyna ist etwas Undenkbares: eine Mischwesenheit.
Unfreiwillig werden ihre neu erwachten Kräfte mehrfach auf die Probe gestellt, sie versucht zu verstehen, was die Rykaner im Schilde führen und warum sie ihr plötzlich wohlgesonnen sind. Doch am Ende muss sie sich für eine Seite entscheiden und erhält von ganz unverhoffter Seite Hilfe.
Larin … liebt Vampirgeschichten, besonders wenn sie sein Vater Thomas erzählt. Das ändert sich schlagartig, als ein Mann ohne Vorwarnung in die Wohnung seines Freundes eindringt, sich als Vampir ausgibt und eine Schattenmagie heraufbeschwört, die Larin überraschend, aber nur mit Mühe abwehren kann. Als der Zwölfjährige dann erfährt, dass auch er nur zur Hälfte menschlich ist, verunsichert ihn dies komplett.
Gemeinsam mit seinen Freunden Kevin und Tim versucht er auf eigene Faust, mehr über die Wesenheit herauszufinden, zu der seine Mutter gehörte. Aber er bringt damit nicht nur sich und andere in große Gefahr, sondern wird zur Spielfigur in einem abgekarteten Spiel.
Fahed … führt die geheimnisvolle Wesenheit der Rykaner an und zieht seine Strippen bis in die höchsten politischen Kreise. Sein Werk, die Wiederöffnung des Städtischen Museums, wird in der Öffentlichkeit groß gefeiert, doch tief unter den Mauern des alten Gebäudes verbirgt er etwas, das seinen eigentlichen Zielen dient.
Im Hohen Rat betreibt Fahed den Ausschluss der Menschen, doch auch ihm kommt jemand aus der Vergangenheit in die Quere und streitet mit ihm um die Führerschaft und den richtigen Weg seiner Wesenheit.
Kalen … ist eine alte Freundin von Thomas, naturverbunden, tätowiert und auf eine bezaubernde Weise eigensinnig. Seit langem vertritt sie die Menschen als Hüterin im Hohen Rat der Wesenheiten. An ihrer Seite steht Karma, hyperintelligent und rund wie eine Kugel, aber aufgrund von Koordinationsschwierigkeiten ihrer Gehirne nicht übermäßig wortgewandt.
Kalens Versuch, die Traditionen in der altehrwürdigen Gemeinschaft zu verändern, scheitern und sie wird inhaftiert. Kaum dass ihre Freundin Karma sie befreit, gerät sie erneut in Gefangenschaft. Doch dieses Mal dreht sie den Spieß um und treibt einen Keil zwischen die rivalisierenden Parteien der Rykaner.
Delina … blickt tief aus ihren schmalen Katzenaugen und ist entgegen ihrem niedlichen Aussehen äußerst gefährlich. Getreu ihrer Bestimmung als Labuŝher-an war sie die Wächterin in Thomas‘ Ger-Tarsat. Nachdem dieser seine Waffen an sich genommen und Delina aus ihrem Amt entlassen hat, verfolgt sie ihre eigenen, umdurchschaubaren Interessen. Mal ist sie spurlos verschwunden, wo sie helfen sollte, dann kreuzt sie in den unwahrscheinlichsten Momenten auf und steht scheinbar auf der falschen Seite.
Sophie Radgar … ist taff, bringt Familie und ihren Job als Ministerialangestellte perfekt auf die Reihe. Was sie jedoch bei der Eröffnungsveranstaltung des Museums erlebt, verstört sie zutiefst. Ihr Mann Matthias, ein renommierter Kollege und Freund von Thomas, kann sie nur schwer beruhigen. Als sich weitere seltsame Dinge ereignen, wendet sich Sophie an Pater Anselm, der ihr die Existenz nichtmenschlicher Wesen bestätigt und sie mit Kommissar Karl Liebenow und einer Gruppe von „Veränderten“ zusammenbringt. Nach anfänglichem Misstrauen deckt sie mit ihren neuen Mitstreitern ungeheuerliche Dinge auf.
– – – ACHTUNG SPOILERWARNUNG – – –
Dass nichts ist, wie es erscheint, haben die beiden Kinder von Thomas längst gelernt. Denn die Geschichten ihres Vaters handeln von unglaublichen Erlebnissen, die niemand dem rundlich gewordenen Fünfzigjährigen zutrauen würde. An der Universität lehrt der Psychologieprofessor über die Urängste der Menschen und nutzt auf subtile Weise Beispiele aus seiner Vergangenheit. Nichts lässt ihn ahnen, dass seine einstigen Feinde auf Rache sinnen und ihre alten Pläne wieder konsequent verfolgen.
Obwohl die fünfzehnjährige Avyna ihren exzentrischen Vater kaum mehr ernst nimmt, erfährt sie als erste, wie real die Welt der verborgenen Wesenheiten ist. Bei einer Tanzübung wird sie von einer unsichtbaren Hand auf den Weg der Schatten geführt und Avyna spürt, dass sie Teil dieser seltsamen Welt ist. Doch erst als ihr Bruder Larin angegriffen wird und sie ihren Vater vor der überlegenen Magie der Rykaner retten muss, begreift Avyna, was in ihrer Familie bisher unausgesprochen blieb: Ihre verstorbene Mutter war selbst eine Rykanerin. Von nun an wird es für die Geschwister und den ehemaligen Dar-Rashûk zur dringlichsten Aufgabe, die Absichten dieser mächtigen Wesenheit aufzudecken, mit der sie zugleich schicksalhaft verbunden sind.
Das Buch der Verzweiflung, eine heilige Schrift der Rykaner, die Thomas zugespielt wurde, hilft ihnen zu verstehen, dass sich alles um ein großes Ritual dreht. Thomas erinnert sich, dass er bereits unfreiwillig Zeuge eines solchen Rituals wurde. In dem alten Tempel der Hethiter in Kappadokien konnte er damals ihr Oberhaupt Volan und das blutgierige Schattenwesen Illuyanka besiegen, dennoch starben unschuldige Menschen. Sie sollten geopfert wurde, um ein uraltes Tor zu öffnen.
Auf der Suche nach der Bedeutung dieses Tors müssen Vater und Tochter getrennt an entlegene Orte reisen. Dabei offenbart sich ein Orakelbrunnen in der Unterwelt von Neapel als Aufenthaltsort des letzten Fauns, der über die Gabe der Zeit verfügt. Kurz vor seiner Ermordung durch die Rykaner überlässt er Thomas etwas, das der Faun für einen letzten Schabernack hält. Avyna liest in den uralten Dokumenten einer unterirdischen Bibliothek inmitten der Karpaten von verheerenden Blutkriegen unter den Wesenheiten und erfährt, dass die Menschen die Schlüssel für das Öffnen des Chat’la besitzen.
Unterdessen kämpft die Hüterin Kalen, eine alte Freundin von Thomas, gegen den Ausschluss der Menschen aus dem hohen Rat, den ihr rykanischer Widersacher Fahed betreibt, um die Menschen ihres Schutzes zu berauben. Dank der Hochgesetze bestand seit langer Zeit ein friedliches Nebeneinander der Wesenheiten, die nach ihrer Überlieferung dereinst auf die Erde verbannt wurden. Sie sind in dem festen Glauben vereint, den Weg zurück („Chat’la“) zu finden. Als Kalen dies in Frage stellt, muss sie den Frevel büßen und begreift, wie bedeutsam dies für alle ist.
Trotz der dramatischen Entwicklungen hält Thomas seine Vorlesungen. Unkonventionell und anschaulich zeigt er auf, wie leicht die Angst vor der Sinnlosigkeit des Daseins den Menschen verzweifeln lässt, und wie die Seele, wenn sie nicht durch den Verstand behindert wird, diese Angst überwinden kann.
Im nahe gelegenen Städtischen Museum prallen die Welten schließlich aufeinander.
Bei der Eröffnungsfeier nimmt Fahed mit dunkler Magie Einfluss auf die Gäste, unter denen sich hochrangige Politiker befinden, aber auch Freunde von Thomas, Matthias und Sophie. Die Ministerialbeamtin ahnt Schlimmes und ermittelt deshalb auf eigene Faust. Dabei trifft Sophie auf einen mysteriösen Pater und seine Gruppe von Veränderten, mit deren Hilfe sie aufdeckt, wie Fahed die Regierung auf seine Seite gezogen hat. Auch die Kinder von Thomas und ihre jugendlichen Freunde erforschen die Geheimnisse des Museums. Als Delina, ein Katzenkobold in Thomas‘ Diensten, sie in eine Halle führt, die nur einen Rundbogen beherbergt, wird offensichtlich, dass sie in das Zentrum der rykanischen Machenschaften vorgedrungen sind.
– – – Achtung – – –
– – – ab hier wird ein weing vom Ende verraten – – –
Mitten in einer der Vorlesungen von Thomas gewaltiger Sonnensturm stürzt die Menschen der Stadt in Verzweiflung und liefert auf magische Weise die Energie für das große Ritual der Rykaner. Die um Thomas gescharten Jäger dringen in die Tiefen des Städtischen Museums vor, werden aber erbarmungslos von albtraumhaften Wesen aufgerieben. Angesichts der Ausweglosigkeit verzagt Thomas. Erst als der von den Toten wiedergekehrte Volan das Chat‘la öffnet, überwindet er seine Verzweiflung und überlässt sich der Macht seiner Seele. Das Geschenk des Fauns erweist sich in diesem Moment als letzter Schabernack, der die Zeit um ein klein wenig verändert, was zunächst niemand bemerkt. Aber das Schicksal einiger Menschen, die dem Schattenwesen Illuyanka, das den Durchgang des Tors bewacht, geopfert werden sollen, ist noch nicht abgewendet. Während die Hüterin Kalen die in zwei Lager gespalteten Rykaner mit einem raffinierten Spiel verwirrt, ergreift Avyna die Gelegenheit, Illuyanka zum Kampf herauszufordern.
– – – Das furiose Ende erfahrt ihr aber nur im Buch – – –
Dar-Rashûk ist ein „Urban“ bzw. „Contemporary Fantasy“.
In das moderne Alltagsleben einer großstädtischen Familie bricht die verborgene Welt der Wesenheiten ein in Gestalt der Rykaner, die ihr Vorhaben rigoros mit Magie, aber auch sehr real mit Mord, Entführung und der Beeinflussung hochrangiger Politiker betreiben. Der gesamte Freundeskreis um die Familie gerät in den Strudel der Ereignisse und muss sich dieser anderen Realität nach und nach stellen, bis schließlich alle auf ihre Weise den Kampf gegen einen mächtigen Feind antreten.
Die Handlung wird im personalen Erzählstil aus dem Blickwinkel von drei Haupt- und mehreren Nebenpersonen vorangetrieben, wobei alle Fäden der komplexen Erzählstränge zum Ende hin in einem immer schneller werdenden Takt im „Showdown“ zusammenfinden.
Schrittweise enthüllt sich der große Plan der Rykaner, was an eine klassische Quest erinnert, allerdings mit mehreren Protagonisten, die ihre Erkenntnisse unabhängig voneinander sammeln, so dass der Leser immer ein klein wenig mehr weiß als seine Helden.
Neu dürfte im Fantasy-Genre sein, wie eng moderne Erkenntnisse über die Psyche mit der mystischen Ebene verwoben sind. Lehrreich und überaus unterhaltsam werden die Urängste und das seelische Phänomen der Verzweiflung in den Vorlesungen des Professors erläutert. Und zugleich steht die Verzweiflung von Menschen im Mittelpunkt der magischen Rituale der Rykaner, weil in diesem extremen Gefühlszustand etwas verborgen scheint, was die Kraft besitzt, das Tor in eine andere Welt zu öffnen.
Dar-Rashûk ist keineswegs auf typische Fantasy-Leser beschränkt, sondern richtet sich an alle, die gerne in eine ganz eigene Welt eintauchen und die Begegnung mit den Ängsten und Fragen des Menschensein nicht scheuen. Zielpublikum sind anspruchsvolle Leser ab einem Alter von 14 Jahren. Das Buch bietet Spannung, Geheimnisse und Action ohne effekthascherischen Horror oder voyeuristische Brutalität. Und es schafft echte Charaktere, für die man ein Happyend herbeisehnt.